Der Stand der klinischen Forschung zu Cannabis hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt, wobei eine zunehmende Anzahl von Studien neben den Sicherheitsaspekten von Cannabis auch die vielfältigen Auswirkungen dieser Pflanze auf die Gesundheit des Menschen untersucht. Eine umfassende Bewertung der Sicherheit, Wirksamkeit und Langzeitfolgen ist jedoch unerlässlich, um die Rolle von Cannabis in der Medizin klar zu definieren und Patienten evidenzbasierte Therapieoptionen zu bieten. Dieses Kapitel gibt einen Überblick zur aktuellen Forschung zu Medizinal Cannabis und ist damit klar von der Zweckbestimmung des Genuss Cannabis des Lilienthal CSC abzugrenzen*.
Schmerzmanagement
In Bezug auf Schmerzmanagement wird in Studien untersucht, wie Cannabinoide wie CBD und THC bei bestimmten Schmerzzuständen, wie neuropathischem Schmerz und Schmerzen im Zusammenhang mit Entzündungen, potenziell wirksam sein können. Studienergebnisse zeigten auch, dass Cannabis-basierte Medikamente in einigen Fällen bei der Linderung von Symptomen bei neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und Multipler Sklerose unterstützen können.
Psychische Gesundheit
Im Bereich der psychischen Gesundheit gibt es zunehmende Forschung über den Einsatz von Cannabis bei Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Cannabinoide angstlösende Eigenschaften haben könnten, während andere darauf hinweisen, dass der langfristige Cannabiskonsum mit einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme verbunden sein könnte.
Chronische Krankheiten
Die klinische Forschung hat auch Fortschritte bei der Untersuchung der Auswirkungen von Cannabis auf chronische Krankheiten wie entzündliche Darmerkrankungen und rheumatoide Arthritis gemacht. Einige Studien deuten darauf hin, dass Cannabinoide entzündungshemmende Eigenschaften haben könnten, die bei der Behandlung dieser Erkrankungen von Nutzen sein könnten.
Es ist wichtig zu betonen, dass der oben dargestellte Stand der klinischen Forschung zu Cannabis weiterhin dynamisch ist, und viele Fragen sind noch nicht abschließend beantwortet. Es gibt Herausforderungen im Zusammenhang mit der Standardisierung von Cannabisprodukten, Dosierungen und der Vielfalt der in Studien verwendeten Cannabinoide. Außerdem spielen verschiedene Faktoren wie verwendete Strains, die Art der Darreichung (Inhalation, Edibles etc) eine Rolle. Auch die Langzeitwirkungen des regelmäßigen Cannabiskonsums müssen noch umfassend erforscht werden. Daher können die ersten Hinweise aus der Forschung des Medizinal Cannabis auch nicht auf die Genuss Cannabis Produkte des Lilienthal CSC übertragen werden.
Unterschiedliche Effekte mit unterschiedlichen Strains
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkung von Cannabissorten auf jeden Einzelnen unterschiedlich sein kann, und die Wahl des richtigen Strains hängt von den individuellen Symptomen und Bedürfnissen ab. Cannabis-Pflanzen werden in der Regel in drei Hauptsorten oder Unterarten unterteilt, basierend auf ihren charakteristischen Merkmalen und der chemischen Zusammensetzung ihrer Cannabinoide. Diese Hauptsorten sind:
Cannabis sativa, Cannabis indica, Cannabis rustica.
Es wird geschätzt, dass es heute etwa 20.000 gezüchtete Cannabis-Sorten gibt, die größtenteils Hybride zwischen verschiedenen Varietäten sind. Die meisten kombinieren die Merkmale von Sativa und Indica. Diese Hybriden werden gezüchtet, um eine breitere Palette von Wirkungen zu bieten und die Bedürfnisse verschiedener Benutzer besser zu erfüllen.
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Auch die genaue Zusammensetzung von CBD und THC in medizinischem Cannabis kann je nach Sorte und Züchtung stark variieren. Einige Sorten sind so konzipiert, dass sie ein ausgewogenes Verhältnis von CBD zu THC aufweisen, während andere höhere Konzentrationen eines der Cannabinoide haben. Diese Vielfalt ermöglicht es Patienten und medizinischen Fachleuten, eine individuell angepasste Behandlung zu entwickeln, die besser auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome abgestimmt ist. Studien deuten darauf hin, dass das Vorhandensein von CBD die unerwünschten Nebenwirkungen von THC, wie zum Beispiel Angst oder Gedächtnisprobleme, mildern kann, während THC wiederum die schmerzlindernden Eigenschaften von CBD verstärken kann.
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Unterschiedliche Effekte mit unterschiedlicher Darreichung
Die Vielfalt der Darreichungsformen von Medizinal Cannabis bietet Patienten die Möglichkeit, eine für ihre individuellen Bedürfnisse optimale Anwendung zu wählen. Jede Methode beeinflusst die Art und den Zeitpunkt der Wirkung sowie die Dauer der erlebten Effekte. Im Folgenden werden verschiedene Darreichungsformen betrachtet und ihre Anwendungen beim Medizinal Cannabis beschrieben.
INHALATION (Rauchen oder Verdampfen)
Wirkung: Schneller Wirkungseintritt (innerhalb von Minuten), aber kürzere Dauer im Vergleich zu anderen Methoden.
Anwendungen: Sofortige Linderung von akuten Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit oder Angst. Geeignet für Patienten, die eine schnelle Wirkung benötigen.
EDIBLES (z.B., Cookies, Brownies):
Wirkung: Verzögerter Wirkungseintritt (bis zu zwei Stunden oder länger), aber mit einer längeren Wirkdauer.
Anwendungen: Lang anhaltende Schmerzlinderung, insbesondere für chronische Erkrankungen. Auch nützlich für Patienten, die eine kontinuierliche Wirkung über einen längeren Zeitraum wünschen.
TEE ODER TINKTUREN
Wirkung: Verzögerte, aber relativ schnellere Wirkung als bei essbaren Formen.
Anwendungen: Geeignet für Patienten, die eine diskrete und leicht dosierbare Option bevorzugen. Gut für die Verwaltung von Symptomen wie Schlaflosigkeit oder leichten Schmerzen.
SUBLINGUALE PRODUKTE (z.B., Tropfen oder Lutschtabletten):
Wirkung: Schneller Wirkungseintritt (innerhalb von Minuten bis zu einer halben Stunde) mit mittellanger Wirkdauer.
Anwendungen: Präzise Dosierung für Patienten, die eine schnell wirkende Option mit einer gewissen Kontrolle über die Dosierung bevorzugen. Kann für Schmerzlinderung und Angstzustände geeignet sein.
TOPISCHE ANWENDUNGEN (Salben, Cremes):
Wirkung: Lokale Wirkung ohne psychoaktive Effekte.
Anwendungen: Zielgerichtete Schmerzlinderung, insbesondere bei entzündlichen Hauterkrankungen oder Muskelverspannungen. Geeignet für Patienten, die eine lokale Anwendung bevorzugen.
Die Wahl der Darreichungsform wird individuell auf die medizinischen Bedürfnisse, die Präferenzen des Patienten und die Art der Symptome abgestimmt. Beispielsweise könnte die Inhalation für akute Schmerzen oder Übelkeit geeignet sein, während essbare Formen oder Sublinguale Produkte für eine lang anhaltende Symptomlinderung bei chronischen Erkrankungen bevorzugt werden könnten. Eine umfassende Beratung mit einem qualifizierten Arzt oder medizinischem Fachpersonal ist entscheidend, um die bestmögliche Darreichungsform und Dosierung für eine sichere und effektive Anwendung von medizinischem Cannabis zu bestimmen.
Anwendungssicherheit
Der Genuss von Cannabis, sei es für Freizeitzwecke oder medizinische Anwendungen, sollte verantwortungsbewusst erfolgen, und es gibt verschiedene Sicherheitsaspekte, die berücksichtigt werden sollten. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Cannabis. Faktoren wie Gewicht, Toleranz, genetische Veranlagung und die allgemeine Gesundheit spielen eine Rolle. Neue Nutzer oder Patienten sollten mit niedrigen Dosierungen beginnen und die Wirkungen sorgfältig beobachten. Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Problemen oder Atemwegserkrankungen, sollten vor dem Konsum von Cannabis Rücksprache mit einem Arzt halten.
Hier sind einige wichtige Sicherheitsaspekte beim Konsum von Cannabis:
DOSIERUNG & POTENZ
Eine übermäßige Dosierung kann unerwünschte Nebenwirkungen wie Paranoia, Angstzustände oder Schlafprobleme verursachen. Insbesondere bei ediblen Produkten ist die Dosierung entscheidend, da die Wirkung zeitverzögert einsetzen kann.
VERKEHRSSICHERHEIT
Der Konsum von Cannabis kann die kognitive Funktion und die Reaktionszeit beeinträchtigen. Es ist wichtig, kein Fahrzeug zu steuern oder schwere Maschinen zu bedienen, wenn man unter dem Einfluss von Cannabis steht, um Unfälle zu vermeiden.
Mischkonsum mit Alkohol oder anderen Substanzen:Der gleichzeitige Konsum von Cannabis und Alkohol oder anderen Substanzen kann die Wirkungen verstärken und unvorhersehbare Reaktionen hervorrufen. Dies kann das Risiko von Koordinationsproblemen und schlechtem Urteilsvermögen erhöhen.
LANGFRISTIGE AUSWIRKUNGEN
Der regelmäßige und übermäßige Konsum von Cannabis kann langfristige Auswirkungen auf die kognitive Funktion haben, insbesondere bei jungen Menschen. Es gibt Hinweise darauf, dass übermäßiger Konsum in der Adoleszenz das Risiko von Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen erhöhen kann.
ABHÄNGIGKEITSPOTENTIAL
Obwohl Cannabis im Vergleich zu einigen anderen Substanzen ein niedrigeres Abhängigkeitspotential aufweist, können einige Personen dennoch eine Abhängigkeit entwickeln. Menschen mit einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte von Sucht sollten vorsichtig sein.
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